Baruch de Spinoza - Leben & Philosophie

Ein Geistesgigant des Pantheismus

Von André Buchheim

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„Unter Gott verstehe ich das absolut unendliche Wesen, d.h. die Substanz, welche aus unendlichen Attributen besteht, von denen ein jedes ewiges und unendliches Sein ausdrückt.“; so lautet die 6. Definition in Spinozas Hauptwerk „Die Ethik“. Doch was an diesem Satz ist so ungeheuerlich, dass er den jüdischen Bannfluch nach sich zog? Was sagte dieser Mann, dass seine Bücher verbrannt wurden?


Baruch de Spinoza wurde 1632 in Amsterdam geboren. Er war Sohn eines aus Portugal geflüchteten jüdischen Paares, Miguel de Spinoza und Hanna Deborah Senior. Kurzer Rückblick in die Geschichte: Als die iberische Halbinsel alsal-Andalus von 711 – 1492 unter muslimischer Herrschaft stand, erblühte dort eine erstaunlich offene und moderne Gesellschaft, in der Kultur, Handel und Wissenschaft gefördert wurden, in der auch das Judentum toleriert wurde und so eine Blütezeit erlebte. Doch letztlich endete diese überwiegend glorreiche Herrschaft nach langen Kriegen 1492, als der letzte Emir Muhammad XXII. die Stadt Granada an die als katholische Könige bekannten spanischen Herrscher Ferdinand II. von Aragonien und Isabella von Kastilien übergab. Nun unter katholischer Herrschaft endeten auch die Freiheitsrechte der Juden, die berüchtigte spanische und auch die portugiesische Inquisition nahm ihre Tätigkeit auf. In Portugal eskalierte die Situation dann 1536 endgültig, die Juden sahen sich vor die Wahl gestellt, zum Katholizismus zu konvertieren oder getötet zu werden. Wer es sich leisten konnte, floh.


Die Vorfahren Spinozas entschieden sich zur Konversion und dann, wahrscheinlich in der Zeitum 1615 bis 1623, zur Flucht nach Amsterdam. In den Niederlanden galt ab 1579 ein von der Utrechter Union erlassenes Duldungsdekret, das Juden weitgehend Religionsfreiheit und Bürgerrechte sicherte. So kamen viele der Zwangskonvertiten und konvertierten zurück zum Judentum, so auch Spinozas Eltern.


In den frühen Lebensjahren Spinozas waren die Niederlanden ein freiheitlicher, wenn nicht der freiheitliche Hotspot Europas. Und wieder erblühte eine reiche jüdische Kultur, in deren Umfeld Spinoza aufwuchs. Er besuchte eine sephardische Thora-Schule, es ist strittig, ob er dort nur die Grundausbildung oder auch höhere Bildung erhielt. Wahrscheinlich kamer hier auch das erste mal mit kabbalistischen Gottesvorstellungen in Berührung. Hier ist Gott nicht nur ein Mann mit Bart, der die Welt erschuf, sondern webend-schöpferische Energie, Substanz, die alles durchdringt, Schöpfung als permanenter Prozess, erschaffende Schwingung, Ton, Wort, geoffenbart in Zahl, Gezähltem und Erzähltem. Ich muss nicht erwähnen, dass die Kabbalisten dieser Zeit herzlich wenig Zustimmung von den orthodoxen Rabbinern erhielten und darum ihre Kunst im Geheimen betrieben, wie es später auch für Spinoza´s Philosophie gelten sollte: Eine Geheimwissenschaft.

Die Titelseite von Baruch de Spinozas Monographie Ethica

Nach einer mäßig erfolgreichen Lehre und Laufbahn als Kaufmann in der Nachfolge seines Vaters, aus der er sich geschickt herauslöste, begann er privat zu studieren, vertiefte sein Wissen über die jüdischen Denker und Rechtsgelehrten, besonders Maimonides und Gersonides, über die kabbalistischen Systeme, wahrscheinlich des Sepher Jetzirah und des Sepher haBahir, er lernte Mennoniten kennen, die ihm ihre Sicht des Christentums nahe brachten, von einem ehemaligen Jesuiten lernte er Latein und erhielt Einblick in die katholische Kirchenlehre, beschäftigte sich mit den Denkern der Spätscholastik, den Mystikern und der Philosophie Böhme´s und Descarte´s.


Schließlich, im Jahre 1656, Spinoza war gerade einmal 23 Jahre alt, wurde der Bannfluch Cherem über ihn ausgesprochen. Dieser beinhaltete seinen Rauswurf aus der Gemeinde, das Verbot, sich mit seinen Lehren zu befassen oder mit ihm zu sprechen, kurz, er wurde vollkommen isoliert und hätte diese Zeit wohl kaum ohne die Hilfe seiner Unterstützer überleben können. Was war passiert?


Nun, er hatte an den Grundfesten der Glaubensdogmen der jüdischen Gemeinde gerüttelt und gemeinsam mit zwei anderen Mitgliedern das Glaubensleben und Gottesbild seiner Zeit kritisiert. Bis heute ist dieser Bannfluch meines Wissens nicht wieder aufgehoben worden.


Ab diesem Zeitpunkt wurde sein Leben etwas unstet, vom Magistrat der Stadt ausgeschlossen, zog er nach Rijnsburg. Dennoch scheint er Amsterdam regelmäßig besucht zu haben, zusätzlich studierte er 1658/59 in Leiden. Er erlernte das Schleifen von Linsen und baute Brillen und optische Geräte. Er lebte ehelos und zurückgezogen.


1663 wurde mit „Renati Descartes prinzipiorum philosophiae“ das einzige zu seinen Lebzeiten veröffentlichte seiner Werke dem Publikum zugänglich. 1669 schließlich ließ er sich in Den Haag nieder. Im Jahre 1670 wurden die Anführer der freiheitlichen Regierung ermordet und die Oranier putschten sich mit Hilfe Frankreichs an die Macht, vorbei die Zeit der Freiheit. Ebenfalls ab dieser Zeit, nachdem anonym sein „Tractatus theologico-politicus“ veröffentlicht ward, bemühte sich nun auch die Kirche, ein Verbot Spinozas durchzusetzen, was schlussendlich 1674 dann auch gelang. 1675 wurde die Kirchenbehörde bereits wieder und erweitert tätig, da Gerüchte um ein jüngst fertig gestelltes Buch, „Die Ethik“, in Umlauf kamen. Noch in seinem Todesjahr, 1677 infolge eines Lungenleidens, sorgten seine Gönner und Freunde für die Veröffentlichung der Ethik und weiterer nachgelassener, zum Teil unvollendeter Werke.


Betrachten wir uns also die Lehren dieses Mannes, die die Mächtigen so sehr in Rage brachte. Da wäre vor allem sein Gottesbild, aber auch seine undogmatische Ethik, vor allem aber auch die Tatsache, dass Mensch für die Verbindung zu Gott keinen Mittler bräuchte. Doch beginnen wir von Vorne.

Spinozas Bann, Portugiesisch-Israelische Gemeinschaft, Amsterdam

Laut Spinoza ist Gott vor allem eines, eine Substanz. Darunter versteht er etwas, „...was in sich ist, und durch sich begriffen wird, das heißt das, dessen Begriff, um gebildet werden zu können, den Begriff eines anderen Dinges nicht bedarf.“ Das „in sich sein“ bezeichnet einegeschlossene, seiende Einheit, die auf sich selbst bezogen ohne ein Gegenüber sich selbst versteht, also ein Bewusstsein hat. Da Gott aber auch ewig ist, ist Ewigkeit ein Selbst-Verständnis.


In seinen Begriffen als ewig und endlos ist Gott sicher auch eine Transzendenz zuzutrauen, doch Spinoza konzentriert sich auf Gottes Immanenz in seiner Schöpfung. Hier zeigt er sich ganz als früher pragmatischer Aufklärer. Nicht das Ferne, Jenseitige und Transzendente an Gott interessiert ihn, über das man nur spekulieren kann, sondern der Diesseitige, Jetzige Gott als Teil seiner Schöpfung, präsent im Erschaffen der Natur als erschaffende Natur, eins mit seiner Schöpfung. Diese Seite Gottes interessiert ihn, denn nur ihr kann man sich annähern. Die Einheit des Seienden als ein sich selbst Erkennendes, das nur aus dem Sein heraus verstanden werden kann.


„Eine Substanz kann nicht aus einer anderen Substanz hervorgebracht werden.“, lehrt Spinoza in seiner Ethik, was bedeutet, dass jede Substanz in sich die Ursubstanz noch enthält. Spinoza löst Gott aus der reinen Transzendenz und vereint ihn mit dem Kosmos. Denn er ist immer noch die Substanz, die ihn hervorbrachte, und Gott in ihm. Und da ich ein Teil des Ganzen bin, ist Gott auch in mir, bin auch ich gebildet aus seiner Substanz und immer noch substanziell Er. Und da keine Trennung zwischen mir und Gott vorliegt, braucht es auch keinen Vermittler. Auch dies ein Beispiel Spinozas freier Philosophie, die integriert und erweitert: Der Vermittler ist zwar unnötig, aber Spinoza spricht sich nicht gegen die Existenz von spirituellen Spezialisten aus. Vieles in seiner Philosophie erscheint daher wage oder ambivalent. Dies wird uns auch noch in der Ethik beschäftigen.


Da die Substanz Gottes mit der schöpferischen Natur eins ist und der Schöpfungsprozess andauert, steht der Mensch inmitten der Substanz Gottes. Von ihr kann er zwei Dinge, Attribute nennt Spinoza sie, erfassen, das Denken und die Ausdehnung. Denken, wir könnten es auch als Intelligenz oder Bewusstsein beschreiben, kann die Substanz Gottes dank ihrer Eigenheit, sich selbst zu begreifen, und Ausdehnung gewinnt sie durch die sich entfaltende Schöpfung. Dies ist sowohl ein frühes Konzept der Raum-Zeit, wobei Zeit analog mit Geist und denkende Entwicklung zu betrachten ist. Er bringt den Dualismus Descartes, den sog. kartesischen Schnitt zwischen Körper und Seele, Geist und Materie, Gott und Welt und dass diese sich nicht gegenseitig beeinflussen könnten, in Einklang und führt sie zu einem Monismus, der Geist und Materie als zwei Attribute der selben Substanz betrachtet.


Aus der ursprünglichen Substanz Gottes, der schöpferischen Natur, folgt Unendliches auf unendlich viele Weise. Dies bedingt sowohl die Vielfalt der Erscheinungen der Attribute der einen Substanz, als auch für die nun in Erscheinung tretende Kausalität, dass jeder Ursache eine Wirkung folgt und ohne Ursache keine Wirkung möglich sei. Hier klingt er erstaunlich dem Buddha ähnlich, der da formulierte, das Universumsei ewig, eins in Wandlung, und würde durch mannigfaltige gegenseitige Wechselwirkung, Ursachen und ihren Wirkungen, ewig bestehen als ein sich Wandelndes Eines. Die Geistebene, die er übrigens ebenso nicht von der Welt trennt, nennt der Buddha Nirvana. Aber wie gesagt, jenseitige Dinge interessieren Spinoza wenig.

Gott, Natur, Substanz – alles Beschreibungen für das Eine. Das Göttliche ist das Schöpferische, es offenbart sich in jedem Teil des schöpferischen Prozesses. Und da die Teilprozesse nicht wirklich einzelne Teile an und für sich sind, sondern dem innersten Wesen nach selbst Substanz, selbst schöpferisch belebt, eingebunden in das Spiel der Wechselwirkungen, ergibt sich eine Determination. Da die Natur selbst-schöpfend ist, kann sie nicht jenseits der Naturgesetze erschaffen. Gott hat also, nach Spinoza, innerhalb dieses Systems sich an die für das System verbindlichen Naturgesetze ihres Bestehens zu halten oder, mit anderen Worten, Gott kann nichts außerhalb der Naturgesetze tun. Mit der Schöpfung determiniert Gott sich selbst und bindet sich ein.


Mystisch gesprochen: In dem Gott seine Unlimitiertheit aufgibt, sich also aus der Unendlichkeit und Ewigkeit sich auf bestimmte Zustände, Gesetze usw. festlegt und damit andere ausschließt, praktisch also durch einen Entscheidungsprozess, entsteht aus seiner Substanz, die Alles und Nichts gleichzeitig ist, ein Etwas: Das Universum. Und wie gesagt, das Universum ist genauso Gott und Substanz, aus der es hervorging, und hebt Gott seine eigene Limitierung auf, löst sich das Etwas wieder in ihn, in All und Nichts, auf. Somit ist es, wenn auch selbstvergänglich, trotzdem immer noch Teil der Ewigkeit. Determination ist systemische Selbsterhaltung.


Nun stellen sich Mensch und Welt anders dar, sie sind nicht mehr hier und Gott dort, sie fallen in Eins. Damit sind wir ebenso wie Gott befähigt zu Determination und Schöpfung, denn wir sind ein winziger Teil Gottes. Die schöpferischen Attribute des Einen, das Denken und Raum nehmen bzw. gestalten, tragen wir genauso in uns und darin liegt unsere Hoffnung. Gott selbst greift nicht ein. Er legt uns dafür etwas seiner Macht in unsere Hände. Und das ist ein sehr tröstlicher Zustand. Nicht Priester oder Kirche entscheiden über mich und meine Erlösung, auch Gott wird da nicht eingreifen, aber er gibt uns die Mittel, selbstfrei zu werden.


Auch hier: Spinoza sagt nicht, Gott könne nicht eingreifen, aber pragmatisch wie Spinoza ist schaut er sich um in der Welt und stellt fest: Gott greift nicht ein. Daher ist unser Hoffen vergebens, richtet es sich nur auf Gott und schließt uns aus, aber es ist fruchtbar, richtet es sich auf das Göttliche in uns Selbst und damit auf das Ganze. In diesem Sinne misst Spinoza den Alltagstätigkeiten des Menschen keinen größeren Wert bei, als den des Selbsterhaltungstriebes. Was Spinoza wissen will ist, ob es irgendetwas gäbe, das ein wahres Gut sei und dauerhafte Freude verschaffe.


Der Mensch an sich ist unfrei durch die Determination von Außen. Er kann sich aber emanzipieren durch innere Determination. Der Mensch kann den äußeren Umständen nicht entfliehen und diese sind vorherbestimmt, er kann aber mit der eigenen Schöpferkraft die Umstände beeinflussen.


Ein Beispiel: Ich fahre mit einem Auto und komme an eine Stelle, wo ich zwischen links und rechts entscheiden kann. Egal, wie ich entscheide, was mir auf dem linken oder rechten Weg begegnet steht bereits fest und ist somit determiniert. Dadurch aber, dass ich mich entscheide (und praktischwie Gott meine Unlimitiertheit aufgebe, links und rechts fahren zu können) werde ich das Eine oder Andere erleben. Und selbst in diesem Erleben des Vorbestimmten bin ich frei, es mit einem Lächeln zunehmen, mit Wut oder mit Traurigkeit. Sozusagen sind wir frei in der Wahl, welchen vorbestimmten Weg wir gehen und wie wir das Gehen ausgestalten. Dies bestimmt unser Erleben, was wieder Einfluss auf unsere Schöpferkraft hat, nämlich ob unsere Wirkkraft sich entfaltet oder nicht, darüber entscheidet, ob und wie wir die Wirkkraft einsetzen.


Auch dürfen wir nicht dem Fehler verfallen, den Selbsterhaltungstrieb Spinozas als Egoismus zu erfassen, denn Spinoza meint ihn immer ganzheitlich. Die Menschheit sollte sich erhalten, nicht der Einzelne, der angesichts des Einen bloße Illusion ist. Nur wer das Prinzip der Einheit ignoriert, wird den Selbsterhaltungstrieb zum Eigennutz und Schaden Anderer gestalten, sich also unethisch verhalten. Erst ein Gedanke der Einheit wird das eigene Handeln zur Wirkkraft zur Erhaltung des Lebenssystems und entfaltet sich weiter.


Laut Spinoza handelt der Egoist im überwiegenden Affekt. Man entwickelt sich zu einer reinen Reizreaktionsmaschine, die stets rafft und schmarotzt, weil sie anders ihren Selbsterhaltungstrieb nicht kennt als eine Sucht nach Befriedigung, nicht als Willen zum Erschaffen. Spinoza setzt dagegen die vernünftige Überlegung, heute würde man sagen, innehalten und achtsam sein.


Der Affekt oder die Gefühle werden so weder ignoriert noch unterdrückt, sondern die eigene Handlungswirkmacht erschafft einen erweiterten Rahmen, innerhalb dessen sich die aufgewühlte Emotion beruhigt, mehr Stille und Frieden einkehren und aus dieser Kraft Neues entstehen will. Somit löst sich der Mensch, der sich der Handlungswirkmacht und seines göttlichen Wesens gewahr wird, aus dem Rahmen reiner Reaktion auf die Umstände hin zu einem schöpferischen Umgang mit den Umständen. Der Mensch wechselt von der Reaktion zur Proaktion. Denn wenn wir alle Teil des Einen und der schöpferischen Substanz sind, fällt uns eine ganz bestimmte Aufgabe zu: Nämlich selbst unsere Schöpferkraft einzubringen, das Göttlichein uns, zum Wohle der Welt zu erschaffen, um die Schöpfung zuerhalten und vollenden.


Der Selbsterhaltungswillen sollte also von uns Einzelnen nicht auf uns selbst verschwendet werden, sondern auf die Menschheit als Ganzes, auf das Lebenssystem Anwendung finden. Und auch da Mensch und Natur eins sind, müsste es im Selbsterhaltungswillen jedes Einzelnen liegen, die Natur zu schützen und zu erhalten. Gerade hier zeigt sich, wie zeitaktuell die Lehren Spinozas sind, wie wichtig Pantheismus und Spiritualität als Schlüssel für unsere Zukunft, für ein gerechtes undnachhaltiges System, nötig sind.


Der große Trost in den Erkenntnissen des Baruch des Spinoza ist: Wir sind nicht Geworfene in eine feindliche Welt, wir sind Aufgehobene in Raumausdehnung und Denken des Einen, Gott ist nicht nur transzendent und unerreichbar, er ist stets immer und überall in Jedem präsent. Ich bin göttlich wie jede andere Erscheinungsform. Dies bedingt Respekt, Liebe und Toleranz jedem Lebewesen gegenüber. Vor allem: Wir sind weder den Launen eines Gottes noch der Umwelt ausgeliefert, wir haben göttliche Wirkkraft, die wir gemeinsam zum Einsatz bringen können. Spinoza befreit uns von der Ohnmacht, in die veraltete religiöse und gesellschaftliche Regularien uns stecken, und schenkt uns eine Freiheit, die den Rahmen Gottes und der Liebe achtet. Damit brachte uns dieser großartige Mensch eines der schönsten Geschenke.


Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Spinozas Lehre später mit anderen Lehren verglichen wurde und große Übereinstimmungen mit anderen Weltweiseheitsüberlieferungen hat, so mit dem Vedanta, dem Buddhismus, der daoistischen Philosophie, der Kabbala und Mystik. Wir sollten ihn also nicht als bloßen, originellen und einzigartigen Denker sehen, sondern als einen Heiligen des Pantheismus und Weltweisen, der er war. Lasst uns doch etwas mehr Spinoza wagen!

Franz Wulfhagen: Porträt des niederländischen Philosophen Baruch Spinoza (1664)

Autor:

André Buchheim